Das Projekt auf einen Blick
Nahwärmeversorgung mit Wärme aus regionalen Holzhackschnitzeln und Erdgas – auf dem Weg zu „zeozweifrei“ in Östringen
Das Projekt zur Wärmeversorgung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Holzhackschnitzeln
sieht einen Anteil von bis zu 65 % hocheffiziente und Erneuerbare Energie ab der Inbetriebnahme vor.
Dies ist ein wichtiger Schritt für die Stadt Östringen in Richtung Ziel des Landkreises, bis 2035 komplett
ohne CO2-Emissionen auszukommen. Das Versorgungskonzept erfüllt die gesetzlichen Vorgaben
mit dem Prädikat „besonders umweltfreundlich und zukunftsweisend“.
Das Herz des Nahwärme-Projekts ist eine zentrale Energiebereitstellung mit unterschiedlichen Erzeugungstechnologien:
Ein moderner Holzhackschnitzel-Kessel sowie zwei Blockheizkraftwerke speisen optimal
auf einander abgestimmt und je nach Bedarf die erzeugte Wärme in das Netz ein.
Die notwendige Spitzenlasterzeugung im Winter übernehmen zwei Gasbrennwertkessel.
Die Wärme wird dann über gut gedämmte
Rohrleitungen an die jeweiligen Gebäude verteilt. Die angeschlossenen Verbraucher entnehmen die
Wärme mit Hilfe eines
Wärmetauschers und benötigen keine eigenen Heizungsanlagen mehr.
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Die Stadt Östringen begann im Jahr 2016 mit der Entwicklung eines Quartierskonzepts für den Ortskern von Östringen.
Schwerpunkte des von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) geförderten Quartierskonzeptes waren unter anderem die
Nahwärmeuntersuchung auf Basis Erneuerbarer Energien.
Von der nachhaltigen Wärmeversorgung können im Quartier langfristig über 130 Gebäude profitieren,
darunter 10 öffentliche und kirchliche Gebäude sowie über 120 Ein- und Mehrfamilienwohnhäuser.
Der Trassenverlauf wurde so gewählt, dass Synergien mit den Kanalsanierungsmaßnahmen im Bereich der
Dinkelbergstraße und Keltergasse genutzt werden konnten.
Der Anschluss der kommunalen Gebäude im Quartier bildet die Basis für den wirtschaftlichen und
ökologischen Erfolg des Nahwärmenetzes. Darüber hinaus besteht nun für private Anschlussnehmer
entlang der Trasse die Möglichkeit, sich ebenfalls mit anzuschließen. In einem Zeithorizont von 3-6 Jahren
ist zusätzlich ein weiterer Ausbau in die anliegenden Straßen denkbar.
Das intelligente Wärmeverteilungskonzept garantiert die Versorgungssicherheit aller Wärmeabnehmer:
bedarfsgerecht gesteuert über den Einsatz unterschiedlicher Komponenten, eine intelligente Wärmespeicherung
und die Zu- und Abschaltung, abhängig von Jahreszeiten und Temperaturverlauf.
Mit dem Einsatz von bis zu 65 % hocheffizienter Wärme aus KWK und regenerativen Energien ist eine Einsparung
von mehr als 50 % CO2 im Quartiersgebiet vorgesehen.
Das Nahwärmekonzept in Östringen ist eine große Chance und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr
Nachhaltigkeit im Energiesektor.